Internetschutz: Sicherheit für Smart Home
Sicherheitscheck – wie sicher ist das Tor zum Internet?
Das Tor zum Internet ist mit dem richtigen Schutz eine Tür mit unendlichen Möglichkeiten für ein besseres und komfortables Leben. Die Smart Home-Geräte sind die Zukunft und bieten Komfort, auf den man nicht verzichten möchte. Die Tür zum Internet, die zu einer Seite offen ist, bietet aber auch aus der anderen Richtung Angriffspunkte. Sie allein sollten bestimmen, wer und was durch das Tor zum Internet raus- und reingeht. Der Zugang über das Internet der Smart Home Geräte sollte immer gut überwacht sein, ungebetene Gäste müssen am Tor durch einen guten Internetschutz identifiziert werden und am Zutritt gehindert werden.
Für alle Smart Home Freunde möchten wir dieses Thema aufgreifen und alle Anwender des Internets der Dinge für den Bereich Internetschutz sensibilisieren.
Im Folgenden wollen wir zeigen, dass die Nutzung von Smart Home-Geräten nicht ganz gefahrlos ist, wenn man die grundlegen Dinge im Bereich Netzwerk Sicherheit nicht beachtet – es gibt aber Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich zu schützen. Wir sagen Ihnen, was Sie tun können.
- Generell muss man aber sagen, dass das Thema Internetschutz nicht nur ein Thema für den Einsatz von Smart Home Geräten ist, sondern ein generelles Thema für alle Anwendungen, die über das Internet laufen, das fängt bei der Nutzung eines einfachen WLAN Routers an, eines Smartphones, eines Fernsehers mit Internetanbindung, geht von Mail, über Online-Shopping und Online-Banking bis hin zum Internet der Dinge.
Wir sind also schon mitten drin in der modernen Internetzeit. Umso mehr ist es für alle wichtig, sich mit Thema Internetschutz zu beschäftigen, ob mit oder ohne Smarte Haussteuerung.
Die zunehmende Vernetzung sorgt für mehr potentielle Angriffspunkte
Von intelligenten Türsteuerungen über ferngesteuerte Lichtschalter bis hin zum WLAN-Kühlschrank gibt es ein breit gefächertes Sortiment an Smart Home-Geräten, die dazu gedacht sind, uns den Alltag ein wenig einfacher zu gestalten – und jeden Tag werden es mehr. Der rasant wachsende Markt sorgt für immer mehr Konkurrenz unter den Herstellern: Jeder möchte sein Produkt so günstig wie möglich vermarkten, um mithalten zu können.
Das Problem: Immer mehr Hersteller – besonders jene im Billigsegment – legen keinen oder nur wenig Wert auf stabile Sicherheitssysteme. Andre Tierney, ein us-amerikanischer IT-Experte berichtet davon, dass es ihm gelungen sei, smarte Thermostate und dergleichen zu hacken – was einfache Sicherheitsvorkehrungen verhindern hätten können, wenn es denn welche gegeben hätte.
Einem anderen Hacker aus den USA ist es gelungen, sich in den mit dem Internet verbundenen Kühlschrank einer vierköpfigen Familie einzuhacken – und von diesem aus eine Vielzahl an Spam-Mails zu verschicken. Ebenso ist es schon vorgekommen, dass Türschlösser einfach digital geöffnet und Wohnungen ausgeräumt wurden. So kann es sein, dass die intelligente Heizung oder automatische Klimaanlage nicht sicher vor Hackern ist – wenn Sie sich nicht für Geräte von renommierten Herstellern entscheiden, die alles für die Sicherheit ihrer Geräte tun, sich um zusätzliche Sicherheitszertifikate bemühen und im besten Fall über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verfügen.
Auch die Politik setzt hier an und möchte den Druck auf die Hersteller erhöhen. Es soll ein neues Gesetzt zur Produkthaftung herausgebracht werden.
Wenn Hacker die Kontrolle über Ihr Smart Home erlangen
Was passieren kann, wenn sich jemand Zugriff auf ein smartes Netzwerk verschafft, hängt ganz von der Anzahl und vor allem der Art der smarten Geräte, die Sie verwenden, hab. Im Grunde muss man bei einem Hackerangriff damit rechnen, dass jedes noch so hilfreiche Gadget betroffen sein könnte.
So hart es klingt: Wenn man erstmal im System ist, kann man theoretisch anstellen, was man möchte. Dafür braucht sich ein Hacker nur die MAC-Adresse des Computers besorgen: Schon kann er sich selbst als Teil des Netzwerks ausgeben und somit auch anderen Geräte steuern, automatisierte Bestellvorgänge in Gang setzen, das Thermostat verstellen, IP-Kameras und Mikrofone ausspionieren und sogar das Schloss der Haustür öffnen, wenn diese mit einer Smart Home-Steuereinheit verbunden ist.
Je umfangreicher das Heim also mit Smart Home-Geräten ausgestattet ist, desto mehr Angriffsfläche bietet es potentiellen Hackern. Wenn IP-Kameras oder sogar elektronische Schließmechanismen für eigenen vier Wände im Einsatz sind, sollten man sich unbedingt vergewissern, dass das Netzwerk sicher ist – das gelingt am besten im Vorfeld, indem Sie sich für hochwertige Produkte mit entsprechenden Zertifizierungen entscheiden.
Achten Sie bei der Auswahl von Smart Home Produkten auf Firmen denen der Internetschutz wichtig ist. Das sind oft auch die Firmen, die schon lange im IT Bereich tätig sind oder aber Hersteller von Smart Home Geräten aus dem Konsumer Bereich, die in ihrem Segment eine lange Tradition und einen Namen haben und sich das Internetschutz Know-How leisten können und wollen, denn ein guter Markenname wird nicht so leicht aufs Spiel gesetzt.
Kann ich mich im Vorfeld gegen Hackerangriffe absichern?
Virtuelle Zäune sollten also schon im Vorfeld geschaffen werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ungebetene Gäste gar nicht erst reinlassen.
Internetschutz schon beim Kauf mit als wichtiges Kriterium einbeziehen:
Ja! Wie bereits erwähnt kann man sich beispielsweise dadurch schützen, dass man beim Kauf von Smart Home-Geräten auf namenhafte Hersteller vertraut. Diese versuchen sich nicht wie Produzenten im Billigsegment durch ein großes Produktsortiment zu etablieren, sondern durch Qualität zu überzeugen, auch wenn dies nicht immer gelingt. Glücklicher Weise werden die Mängel an den Produkten oft recht schnell erkannt und gehen dann durch die Presse, so dass man als Anwender gewarnt wird und auch auf schnelle Nachbesserung des Herstellers hoffen kann, denn so einen Vorfall kann sich kein Unternehmen leisten.
Internetschutz durch ein sicheres Passwort
Ändern Sie das Gerätepasswort nach dem Kauf!
Die meisten Angriffe passieren durch Anwenderfehler, die nicht sein müssen. Die Hersteller legen auf ihren Geräten Standardpasswörter. Es gibt Geräte auf denen das Initialpasswort immer gleich ist und damit auch der Öffentlichkeit bekannt. Eines der grundlegendsten Maßnahmen für einen ausreichenden Internetschutz ist die sofortige Änderung des Standardpasswortes auf ein sicheres eigenes Passwort nach dem Kauf.
Wenn Sie bereits Smart Home-Geräte bei sich zuhause installiert haben und dies noch nicht gemacht haben, dann sollten Sie ebenfalls sehr schnell diese wirkungswolle Maßnahmen ergreifen, um sich vor Hackerangriffen abzusichern.
Am einfachsten und effektivsten ist das Ändern des Standardpassworts Ihres Routers; dies geht mit wenigen Klicks im Webinterface und ohne Probleme vonstatten. Sollten Geräte ein separates Passwort mitbringen, so muss dieses auch vom Standardpasswort auf ein sicheres eigenes Passwort umgesetzt werden.
Ein sicheres Passwort muss auch für die Zugangssoftware, den Apps oder den Clouddiensten der jeweiligen Anbieter gesetzt werden. Geben Sie dieses Passwort nicht an Dritte weiter. Achten Sie darauf, dass Sie nicht auf Phishing Mail hereinfallen, die Ihnen das Passwort entlocken wollen.
Wie sieht ein sicheres Passwort aus?
Im Internet oder auch als App auf dem Smartphone gibt es Passwort-Generatoren, die helfen bei der Wahl eines sicheren Passwortes. Ob ein Password sicher ist, das wird Ihnen oft schon bei der Passwort-Eingabe gesagt.
Für jeden Dienst ein eigenes Passwort
Nehmen Sie für alle Anwendungen ein eigenes Password. Wenn Sie sich dieses nicht merken können, was bei einen sicheren Passwort der Fall sein dürfte, verwenden Sie eine geeignete Password Tresor Software. Diese gibt es für alle Betriebssysteme und Apps. Dort müssen Sie sich nur ein Masterpasswort merken und haben dann Zugang zu all Ihren weiteren Daten.
Gastzugänge einrichten
Richten Sie für Freunde, die beim Besuch ihre Geräte in Ihr WLAN bringen möchten, einen Gastzugang mit einem separaten Passwort ein. So muss das Hauptpassword nicht an Dritte weitergegeben werden.
WLAN Schnittstelle konfigurieren
Bringt ein Gerät eine WLAN Schnittstelle mit, die konfigurierbar ist, so lassen Sie diese nicht im Werkszustand. Nehmen Sie sich die Zeit und passen Sie diese an Ihr WLAN mit individueller Konfiguration an.
Verschlüsselung am Router einstellen
Die Verschlüsselungsmethode WPA2 ist immer noch der Standard, der die bestmögliche Abwehr bietet. Sie wird von allen Routern unterstützt und sollte unbedingt auch eingestellt werden.
Internetschutz durch Whitelist
Um die Sicherheit noch zu erhöhen, können Sie eine sogenannte „Whitelist“ anlegen – also eine Liste von externen IP-Adressen, die mit Ihrem Netzwerk kommunizieren dürfen. Zumeist können Sie auch genau einstellen, ob sie nun eingehende und ausgehende Datenübertragungen zulassen oder blockieren möchten.
Internetschutz durch regelmäßige Updates der Software für die Geräte
Es lässt sich auch noch sagen, dass Sie niemals auf Updates des Routers oder der einzelnen Geräte verzichten sollten – nicht allzu selten beinhalten diese wichtige Sicherheits-Updates. Da Hacker immer mehr Methoden entwickeln, um sich in Netzwerke einzuschleusen, können Sie sich schon so gut gegen Attacken schützen. Grundsätzlich gilt: Je häufiger die Firmware eines Geräts auf den neuesten Stand gebracht wird, desto sicherer ist es. Einige Router, wie z.B. die Fritzbox im Fritz!box Smart Home, kann auch automatische Updates ihrer Firmware durchführen.
Internetschutz durch Netztrennung
Für alle IT Freaks, sie sich etwas mit ihren Routern auskennen und dort auch nicht scheuen, Einstellungen vorzunehmen, bietet sich die Netztrennung an. Moderne Router bringen die Möglichkeit ab Werk mit. Zwei Zonen sind damit leicht einzurichten. Es kann hier ein Bereich entstehen, der für die Familie, für das Surfen, Spielen, Mailen für die heimischen Rechner etc. eingerichtet ist und ein Bereich für die Smart Home Geräte. Das bringt einen höheren Internetschutz, sollte es mit den Smart Home Geräten Probleme geben, kommt man an das heimische Netzwerk und die Daten nicht so leicht ran. Durch mehre Router können noch mehr Trennbereiche geschaffen werden. Sie können z.B. für einen guten Internetschutz Gastkonten von Konten der Familie und dann wiederum von Smart Home Geräten trennen. Die Möglichkeiten sind hier unbegrenzt, Sie können Ihre Datenserver, Ihre Medienserver in einen eigenen Bereich legen oder auch Ihr Home-Office, falls Sie von zu Hause arbeiten.
Wie kann ich überprüfen, ob ich nicht schon betroffen bin?
Sie sind sich unsicher, ob Ihr System nicht vielleicht schon gehackt worden ist und Ihr Internetschutz nicht mehr gegeben ist? Dann überprüfen Sie doch einfach das Verhalten Ihrer Smart Home-Geräte: Wenn sich Hacker auf Ihr System Zugriff verschafft haben, müssen diese Ihnen das nicht unbedingt zeigen, indem Sie etwa die Temperatur Ihrer Heizung verstellen. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie folgende Schritte befolgen, um das Netzwerkverhalten Ihrer Geräte zu überprüfen:
- Öffnen Sie Ihren Internetbrowser und navigieren Sie auf die Seite, die den Zugriff auf den Router ermöglicht.
- Loggen Sie sich in das Interface ein und suchen Sie nach dem Reiter, der das Einsehen der Logdateien erlaubt.
- Installieren Sie ein Programm, das die Auswertung Ihrer Protokolle (Log-Dateien) für Sie übernimmt (wie etwa das Programm Wireshark).
Anhand der Netzwerkprotokolle und deren Auswertung kann man genau erkennen, welche Geräte wie miteinander kommunizieren oder sogar Daten aus Ihrem Netzwerk in das Internet senden (oder Daten aus diesem empfangen). Falls Sie auffällige IP-Adressen in den Logs bemerken, kontaktieren Sie am besten Ihren Internetprovier und nehmen Sie alle smarten Geräte vom Netz. In der Regel wird aber dieser Test zu Ihrer Zufriedenheit auffallen. Sie können ihn aber in Abständen durchführen, um beim Internetschutz auf Nummer sicher zu gehen.
Fazit: Smart Home Ja – aber sicher!
Zu guter Letzt bleibt zu sagen: Bleiben Sie dran an der Welt des smarten Heims!
Neue Techniken bringen Risiken, wie immer in der Geschichte, das ja, aber in jeder neuen Technik liegt eine Chance und die Zukunft. Die Probleme der ersten Jahre sind gut in den Griff zu bekommen, wenn man einige grundlegende Maßnahmen durchführt und der Internetschutz für diese Geräte wird weiter ausgebaut. Auch die Bundesregierung arbeitet hier an neue Gesetze der Produkthaftung, um die Hersteller in die richtige Richtung zu bringen.
Wie schon gesagt, birgt das Internet im allgemeinen Risiken mit sich, aber wir benutzen heute z.B. auch schon alle schon ein Smartphone und E-Mail und gehen mit diesen Risiken um. Selbst Online-Banking hat in den meisten Haushalten Einzug genommen. Smart Home Geräte sind auch heute schon in vielen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Viele haben schon einen internetfähigen Fernseher zu Hause stehen. Gehen Sie mit der neuen Technik mit, kümmern Sie sich aber um einen Internetschutz und gestalten Sie aktiv Ihre Sicherheit im Internet über eigene Schutzmaßnahmen, die wir Ihnen hier beschrieben haben, mit.
- Wenn Sie die vielen Dinge, die wir Ihnen hier und auf unserer gesamten Seite zu den Smart-Home-Geräten mit auf den Weg geben, berücksichtigen, können auch Sie Ihr smartes Zuhause sicher genießen und entspannt ein Teil der neuen smarten Welt sein.